Nordamerika Insights: Trends zu sauberem Wasserstoff in Q1 2025

Mit dem Beginn des Jahres 2025 startet die Wasserstoffwirtschaft in Nordamerika in eine neue Phase: von der Konzeptentwicklung in die Umsetzung.

von Jaryd O'Brasky

Der globale Energiebedarf steigt stetig – allein das Wachstum von Rechenzentren könnte bis 2030 einen dreistelligen Anstieg des Stromverbrauchs verursachen. Diese Nachfrage zeigt den dringenden Bedarf an skalierbarer, CO2-armer Energieproduktion und rückt verfügbare Energiequellen wie Erdgas und Kernenergie in den Fokus. Wasserstoff bleibt ein Schlüsselbestandteil, insbesondere aufgrund seiner Anwendungen für die langfristige Energiespeicherung und H2-Derivate als saubere Brennstoffe. 

Quest One nahm im Frühjahr an zwei der größten Branchentreffen Nordamerikas teil: der CERAWeek 2025 in den USA und der World Hydrogen North America. Beide Veranstaltungen hoben hervor, was sich in der Energielandschaft verändert und welche Rolle Wasserstoff dabei spielt. Im Folgenden geht es um die wichtigsten Erkenntnisse und wie Quest One dazu beiträgt, sauberen Wasserstoff in der heutigen Energiewelt voranzubringen.

1. Saubere Wasserstoffprojekte gehen verstärkt in die Umsetzung

Anfang 2025 brachte eine spürbare Veränderung in der Wasserstoffwirtschaft mit sich. Nach Jahren kühner Ankündigungen werden viele groß angelegte Projekte – einige im Bereich von Hunderten von Megawatt oder sogar Gigawatt – aufgrund wirtschaftlicher und infrastruktureller Einschränkungen pausiert oder eingestellt. Branchenführer in Nordamerika stellen Praktikabilität in den Mittelpunkt. Das bedeutet, dass der Fokus auf Wasserstoffanwendungen mit klarer Nachfrage und bestehender Infrastruktur liegt. H2-Derivate wie erneuerbares Erdgas, Ammoniak und Methanol gewinnen damit an Bedeutung, ebenso wie schwer zu reduzierende Sektoren (sogenannte hard-to-abate Sektoren) wie Raffinerien und Stahl, in denen Wasserstoff in naher Zukunft eine wichtige Rolle spielen kann. Von dieser Umorientierung profitieren vor allem Unternehmen, die modulare, maßgeschneiderte Lösungen liefern können – insbesondere bei Anwendungen, die keine vollständig neuen Wertschöpfungsketten erfordern. 

2. Große Wasserstoffprojekte in Europa

Trotz regulatorischer Hürden sehen wir in Europa dort Fortschritte, wo es zählt – bei der Projektausführung. Auch, wenn die Realität hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, haben wir bereits wichtige Schritte hin zur industriellen Skalierung genommen. In den vergangenen sechs Monaten sind mehrere große Wasserstoffprojekte in Deutschland vorangekommen, wobei endgültige Investitionsentscheidungen kommerzielle Rentabilität signalisieren. Der Clean Industrial Deal der Europäischen Union soll Bürokratie abbauen und den Zugang zu Finanzmitteln vereinfachen. Dennoch fordern Branchenakteure weiterhin mehr Vorhersehbarkeit und Transparenz der politischen Rahmenbedingungen. Europas Investitionsbereitschaft, insbesondere in industriellen Sektoren, hilft dabei, sauberen Wasserstoff Salonfähig zu machen. 

3. U.S. Golfküste und globale Exportdynamik

In Nordamerika ist die U.S. Golfküste weiterhin ein wichtiger Standort für die Wasserstoffwirtschaft. In der Region sind Wasserstoffproduktion und Endnutzungsanlagen konzentriert – einschließlich Raffinerien, Ammoniakproduktion, Petrochemie und der Infrastruktur für Schiffskraftstoffe –, die saubere Wasserstoffanwendungen unterstützen. Hier beobachten wir eine neue, strategische Verschiebung: weniger inländische Nachfrage und mehr Exportmöglichkeiten nach Europa und Asien. Dortige politische Rahmenbedingungen wie Contracts for Difference (CfD) helfen dabei, Projekte voranzutreiben. Die Infrastruktur, der Zugang zu erneuerbaren Energien und die Projektpipeline machen die Golfküste zu einem Knotenpunkt für sauberen Wasserstoff. 

4. KI-Rechenzentren verändern die Energiegleichung

Einer der 2025 meistdiskutierten Treiber des wachsenden Energiebedarfs ist die Künstliche Intelligenz. Der rasante Anstieg von KI-Tools und Rechenzentren übt beispiellosen Druck auf das Stromnetz aus, insbesondere in den USA. Laut Goldman Sachs Research wird die globale Stromnachfrage von Rechenzentren bis 2027 um 50 % und bis 2030 um bis zu 165 % steigen. KI-Rechenzentren verbrauchen enorme Mengen an Strom, oft vergleichbar mit dem Energieverbrauch kleiner Städte. Sie benötigen rund um die Uhr Strom, was es schwierig macht, sich allein auf intermittierende erneuerbare Energien zu verlassen. Forbes berichtete kürzlich, dass US-Stromversorger – von Texas bis Virginia – kämpfen, mit dem Tempo und dem Umfang neuer KI-bezogener Lastanforderungen Schritt zu halten. Infolgedessen erleben Erdgas und Kernenergie ein erneutes Interesse. Effizienz, Skalierbarkeit und Flexibilität werden daher bei der Produktion von sauberem Wasserstoff in Nordamerika von großer Bedeutung sein. Der Wettbewerb um die grünen Moleküle wird mit einer expandierenden KI-Infrastruktur zunehmen schwerer. Saubere Wasserstoffsysteme, die eine zuverlässige Leistung mit weniger variablen Eingaben liefern können, werden einen klaren Vorteil haben. 

5. Die eigentliche Herausforderung: Risikoreduzierung

Das Investitionsrisikoprofil von industriellen Wasserstoffprojekten wird immer stärker zum Dreh- und Angelpunkt, wenn es um endgültige Investitionsentscheidungen geht. Projekte, die keinen Umsetzungsplan mit überschaubaren Risikostufen und klarer Rendite vorweisen, werden vor Finanzierungsschwierigkeiten stehen. Deshalb wird Standardisierung und Konstruktionsfähigkeit immer wichtiger. Entwickler, EPCs und OEMs arbeiten zusammen, um die Bereitstellung zu optimieren und Unsicherheiten zu reduzieren. Modulare, vorgefertigte Systeme senken die Kapitalkosten und schaffen belastbarere Zeitpläne. Aber Technologie allein wird die Lücke nicht schließen. Partnerschaften entlang der Lieferkette sind entscheidend, um bankfähige Projekte zu ermöglichen. Hier kommen die Elektrolyseure von Quest One ins Spiel. 

Quest One: Wasserstoff der nächsten Generation

Quest One entwickelt hocheffiziente PEM-Elektrolyseure für die industrielle Produktion von grünem Wasserstoff. Unsere vorgefertigten modularen Skid-Lösungen vereinfachen die Installation, senken die Gesamtkosten und verkürzen Projektzeitpläne. Unser Großelektrolyseur Modular Hydrogen Platform (MHP) ist durch seine Skalierbarkeit in verschiedenen Projekten und Ausbaustufen einsetzbar – und das bei konkurrenzloser Systemeffizienz. Für die Umsetzung kann Quest One auf die jahrzehntelange industrielle Expertise und die langfristige Stärke von MAN Energy Solutions und der Volkswagen Gruppe zurückgreifen. Wir arbeiten mit Entwicklern, Partnern und EPCs zusammen, um Projekte Realität werden zu lassen – schneller, smarter und mit geringerem Risiko.  

Erfahren Sie mehr über Quest Ones innovative Wasserstofftechnologie

Trends zu sauberem Wasserstoff in Q1 2025

Jaryd O'Brasky
VP Customer Operations, Quest One North America

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